Ich habe 2010 die Ausschreibung zur Erstellung eines Imagevideos für die Hochschule für Bildende Künste Dresden gewonnen. Ziel war es die Studiensituation an der hiesigen Kunsthochschule darzustellen. Die Frage, die ich mittels der Animationstechnik zu beantwortet hatte, war: Wie empfinde ich meine Situation als Studentin an der Brühlschen Terrasse in einer der ältesten Kunstakademien Deutschlands?
Constantin Lipsius entwarf den Vierflügelbau, welcher zwischen 1887 bis 1894 im Stil des Historismus errichtet wurde. Wegen seiner Monumentalität in der Stadt war er in dieser exponierten Lage umstritten und noch immer regen sich Touristen an der Pforte darüber auf, dass sie nicht ohne Weiteres dieses denkmalige Gebäude betreten dürfen.
In einer humorvollen und eher düsteren Reflexion meiner Studiensituation innerhalb der dicken Mauern und gesetzt in einen weiteren (kunst)markwirtschaftlichen Kontext, bin ich auf die Methapher des Egoshooters gekommen. In einer definierten Zeitspanne bot sich mir die Möglichkeit während meines Studiums mit verschiedensten Materialien, Kontexten und Referenzen zu experimentieren ohne zu wissen, wohin die Reise eigentlich führt und was dadurch zu gewinnen sei. In der Abgeschiedenheit aller Studenten_Innen voneinander in ihren großzügigen Ateliers war ein scharfer Wind des Wettbewerbs und der Ökonomie von Aufmerksamkeit dennoch allgegenwärtig. Wer nicht in der (Re-)Präsentationslogik mitspielt, ist draußen – Game Over.
Der Zuschauer durchläuft die Rundgänge der Kunsthochschule in der Ich-Perspektive. In der Ästhetik von Kriegsvideospielen sind verschiedene Level (Träumer, Freigeist,…,Genie) zu erreichen durch die Erfüllung fiktiver Quests. Das Ziel ist nicht klar definiert und kausale Zusammenhänge auf Grund der Machart eines Videoclips nicht erkennbar.
Verwendete Werkzeuge: Adobe Premiere Pro, Adobe After Effects, SteadyCam
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Präsentiert wurde diese Videoarbeit 2010 – 2016 auf der Webseite der HfBK Dresden