KAtA_LysAtor ist ein drei-teilige Performance im friedrichstadtZentral im Rahmen des KuPaPa. Ich untersuchte mittels dieser die von Paul Virillio in seinem Buch Ästhetik des Verschwindens beschriebene Geschwindigkeit im Zuge der Technologisierung unserer Gesellschaft untersucht habe.
Im ersten Teil am 07.11.2011 fand ein interaktives Verkaufsgespräch mit den Zuschauern statt. Ich als „KAtA_LysAtor“ verkaufte Ruhe und Stabilität materialisiert in dem kleinen silikongespritzten Auto namens “PureZero”.
Wie kaum anders zu erwarten, sind nur die wenigstens hierher gepilgert um Systeme zur Rückgewinnung der Bremsenergie zu bestaunen. Das Volk verlangt nach automobilen Emotionen, nach Design und visuellem Sex. In Reinform wird KAtA_LysAtor für Sie produzieren. Ingenieurskunst als Maß aller Dinge bei gleichzeitiger Parkplatzoptimierung.
Transparenz bis zur völligen Auflösung. Das Auto ist voll-flexible. Jeder Aufprall ein Kinderspiel. Das Auto – ein Airbag. Noch stehen Sie sicher. Lassen sie sich mitreisen! Mit Liebe zum Detail können fünf Standautos individuell ausgestattet werden.
Ohne Garantie auf Optikverlust. Wenn Kraft und Gummi locken, dann hält kein Mann stand. Doch mit dem ultimativen Standwagen bleibt kein Traum unerfüllt. In Zeiten der Sinnkrise bleibt nur das Reisen und der kleine Tod bei der Abfahrt. Seien Sie mit dabei, wenn Autoteile Silikongespritz ihre edle Form finden.
Wieviel Information pro Verkaufsgespräch führt zum Unfall? Was haben ein Verkehrskörper, Verführung und Angst gemeinsam? Wo liegt die Geschwindigkeitskontrolle für das Bewusstsein? Warum löst sich der Körper bei Hochleistungskommunikation auf? Welche Sicherheitsgurte existieren automatisch im Rausch?
Die Zuschauer konnten ihr ein persönlichen Gegenstand reichen, welchen ich in der zweiten Performance am 14.11.2011 in die Autos einarbeitete. In der zweiten Performance baute ich eine Art Laboratorium mit einem Operationstisch oder Werkbank und produzierte live die Silikonautos. Soundtechnisch unterstützt wurde ich dabei vom Musiker Störenfried. Mit dem Verfahren des “CircuitBending” improvisierte er, während KAtA_LysAtor in mechanischen Bewegungen und mit Liebe zum Detail vollführte.
In der dritten Performance am 21.11.2011 sollte es schließlich zur KAtA_LysE kommen. Drei Akteure, Stimme, Kamera und Licht vollführten die Sekunden eines Unfall zeitgedehnt in 12 Minuten. Waren die Abhängigkeiten der drei Akteure zu Beginn noch klar strukturiert, lösten sich dynamisch jegliche Bezugspunkte auf, so dass alle drei Akteure unabhängig von einander sich bewegten. Die Aufzeichnung durch die Kamera kann daher nicht als Dokumentation im klassischen Sinne verstanden werden.