„CYNAL – Neue Kunst im Dialog“ war eine virtuelle und reale Plattform für zeitgenössische Kunst in Dresden und interdisziplinäre Diskurskultur von 2010-2015. Ziel und Anliegen Cynals ist es, junge Kunst transparent und erfahrbar zu machen, den Dialog zwischen Produzenten, Verwertern, Wissenschaft und Publikum durch Entgrenzung der Kunst zu stärken und dadurch neue interdisziplinäre Zugangswege in die zeitgenössische Kunst, die Autonomie des Kunstwerks und die ästhetischen Erfahrung zu eröffnen.
Zwei größere Ausstellungsprojekte mit jeweils einer umfangreichen Publikation konnten der Verein, deren Vorsitz ich inne hatte, realisieren. Das erste Thema war „Der gefühlte Wert der Lee(h)rstelle“ mit dem wir die den Versuch unternommen haben uns als Verein sowie das Dresdner zeitgenössische Kunstgeschehen in der Öffentlichkeit zu verorten. Höhepunkt des Kunstjournals war die Vorstellung lokaler Ausstellungs- und Projekträume. Es fand eine Ausstellung vom 14. Oktober bis 4. November 2012 in galerie modul. Kunsthalle Dresden statt, die aus der Künstlerausschreibung für #Cynal 01 erwuchs. Im Rahmen dessen gab es eine Vernissage, einen Salon und eine Lesung mit bekannten Lyrikern aus #Cynal 01.
Daraus folgte das zweite Thema „Die Kunst geht nach Brot“, womit jene paradoxe Situation gemeint ist, dass Kunst einerseits sich in ihrer Eigengesetzlichkeit entfaltet und andererseits vor den widersprechenden Erfordernissen des biologischen und wirtschaftlichen Lebens steht. Ob Dichtung, Musik oder bildende Kunst, seit dem 19. Jahrhundert versteht sich Kunst oft als Gegengewicht zur Macht- und Marktorientierung der Gesellschaft, als eine Form höchst freier, unbedingter Suche. Autonome Kunst will Wertschöpfung, Bereicherung, Bewusstwerdung und Vertiefung des Lebens abseits von finanziellen oder gesellschaftlichen Privilegien sein. Autonome Kunst betont ihre besondere Würde und Freiheit, die als solche in ihrer Unantastbarkeit im Grundgesetz Deutschlands verankert wurde. So basal wie die Freiheit der Kunst allgemein in Deutschland verankert ist, so sehr sind es individuelle Situationen, die mit dieser Freiheit ringen und sich für diesen Idealismus entscheiden. Ein Idealismus, der ermöglicht wird durch verschiedene Finanzspritzen, unterschiedliche Unterstützungsformen, ungewöhnliche Finanzierungsmodelle und dem unbeirrbaren Glauben an ein sinnhaftes Tun. Doch entwickelt sich die freie Kunstszene nicht auch zu einer Variation jener Welt, von der sie sich dereinst unterscheiden wollte? Jener Welt, in der die Reichen immer reicher, die Mächtigen immer mächtiger werden und ihre Macht an Mächtige vererben?
Das Kunstjournal #CYNAL 02 fasste aktuelle Tendenzen und Debatten der Kunst, Geisteswissenschaft, Philosophie, Kulturpolitik, Literatur und Lyrik zusammen. Dazu fand eine größere internationale Ausstellung in der CentrumGalerie Dresden vom 23.Oktober bis 22.November 2013 statt sowie mehrere CYNAL Salons und Artist Talks.
Beteiligt waren: beteiligt waren u.a. Studenten der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfbK) und der Technischen Universität (TU), die Kunsträume Geh8, bautzner69, Koloni, IDEE 01239 und der Kulturraum friedrichstadtZentral.
Finanziert: Der Verein lebte vom ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagement. Eine Projektförderung des Amtes für Kultur und Denkmalschutz der Stadt Dresden sicherte den Auf- bzw. Umbau der Website. Das Pilotprojekt #Cynal 01 wurde realisiert durch ein erfolgreiches Crowdfunding. Das zweite Projekt #Cynal 02 wurde neben den bereits unter dem Pilotprojekt genutzten Finanzierungsmöglichkeiten auch durch eine Projektförderung des Amtes für Kultur und Denkmalschutz der Stadt Dresden gefördert.
Presse: Torsten Birne, DNN – Artikel vom 24.10.2014 über das Projekt „Die Kunst geht nach Brot?“ 24_10_DNN_HP_10 , Juliane Hanka – SZ-Artikel vom 21.10.2013, S. 21 über das Projekt CYNAL Juliane Hanka – SZ-Artikel vom 21.10.2013, S, DresdenEinsTV über das Projekt Die Kunst geht nach Brot?,23.10.2013
http://www.dresdeneins.tv/Nachrichten_Archiv/Die_Kunst_geht_nach_Brot-2091.html